Kürzlich auf DVD angeschaut: Batman - The Dark Knight. Der Film war wirklich nicht mein Fall, er kam mir grösstenteils wie eine übersteigerte Kleinejungenphantasie vor, was ich eher peinlich fand. Die Batman-Filme die sich selbst ein bisschen auf den Arm genommen haben waren mir lieber.
Eine Stelle im neuen Batman hat mich aber doch amüsiert: nachdem er erfolgreich eine irrsinnige Menge Geld gestohlen hat (ich glaube Milliarden von den anderen Gangstern), verbrennt der Joker einfach seinen Anteil, einen riesigen Berg von Geldscheinen. Die Szene sollte wohl zeigen wie böse und verrückt der Joker ist, es geht ihm noch nicht mal um Geld, sondern einfach nur um Zerstörung.
Dabei ahnte er sicherlich nicht, dass Geld zu verbrennen gleichbedeutend dazu ist, das Geld dem Staat zu spenden. Joker war in der Szene also ein Wohltäter für Gotham City. Es funktioniert nämlich so: da durch die Verbrennung die Geldmenge reduziert wird, steigt aufgrund von "Angebot und Nachfrage" der Wert des sich noch im Umlauf befindlichen Geldes um den Wert des vernichteten Geldes. Oder anders ausgedrückt: da Geld eine Art Schuldverpflichtung des Staates sind (früher gab es gegen Geldscheine Gold, heute weiss man nicht so recht, was Geld eigentlich wert ist), wird durch dessen Verbrennung ein bisschen Schuld des Staates vernichtet.
Aufgrund ähnlicher Betrachtung sind manche reiche Menschen auch Wohltäter der Gesellschaft, obwohl sie ihr Geld nicht ausgeben: solange sie das Geld tatsächlich nicht ausgeben, herrschen eigentlich dieselben Zustände als wäre das Geld verbrannt worden - das Geld fehlt im Umlauf, als wird durch die Knappheit das Umlaufende Geld mehr wert sein. Man kann es auch noch anders sehen: wer Geld erhalten hat, hat dafür ja normalerweise eine Leistung erbracht (z.B. ein Auto gebaut), und es gegen Geld abgegeben. Das Geld ist die Option dafür, irgendwann in der Zukunft eine andere Leistung zurückzuerhalten. Wird diese Option nie ausgeübt (d.h. das Geld nicht ausgegeben), wurde die ursprüngliche Leistung (das Auto zu bauen) also praktisch "kostenlos" erbracht - der Autobauer hat der Gesellschaft ein Auto geschenkt. (Diese Gedanken stammen aus dem Artikel What I love about Scrooge, den ich über Greg Mankiw's Blog gefunden habe).
Sollte ich am Ende meines Lebens eine riesige Menge Geld und keine würdigen Erben haben, werde ich mir wohl auch überlegen ein kleines Freudenfeuer zu veranstalten. Allerdings erhält man dafür wohl keine Goldplakette an prominenter Stelle, wie man sie durch direktes Spenden vermutlich erlangen könnte.