Dec 18, 2014 - Geschenkideen

Comments

Dan Ariely hat einige gute Gedanken zu Geschenken: seiner Meinung nach sind gute Geschenke solche die Schuldgefühle reduzieren. Also etwas das jemand gerne haben möchte aber sich nicht gönnt, meistens vermutlich weil es zu teuer erscheint. Ein weiterer guter Hinweis ist etwas zu schenken das täglich benutzt wird um sich öfter in Erinnerung zu rufen.

Auch ein Blick in die Glücksforschung erscheint lohnenswert. Demnach ist es effektiver neue Erlebnisse und Erfahrungen zu schenken als Dinge (also z.B. Reisen). Und Beziehungen zu anderen Menschen sind ein grosser Faktor im individuellen Glücksempfinden, was auch dafür spricht sich Zeit zu schenken.

Ich rate allerdings zur Vorsicht bei Gutscheinen. Viele Gutscheine werden nie eingelöst und das betrifft sogar Einkaufsgutscheine die schon mit Geld “aufgeladen” sind. Um z.B. eine Reise zu schenken oder einen Konzertbesuch würde ich daher dazu raten die Reise gleich zu buchen bzw. die Konzertkarte gleich zu kaufen und nicht nur einen Gutschein mit einer vagen Angabe von “Zeit zusammen” zu erstellen. Dabei ist es eventuell von Vorteil wenn die Buchung nicht personalisiert ist. Falls der oder die Beschenkte die Reise nicht machen will oder das Konzert nicht besuchen will kann man dann einfach jemand anderen fragen.

Gut gefällt mir auch der Ansatz meines Freundes Thomas Fähigkeiten zu schenken, z.B. in der Form von Kursen oder Büchern.

Spiegel Online rät davon ab teuere Geschenke mit billigen Geschenken zu kombinieren (beispielsweise Musikgutschein zum MP3-Player), da diese dann minderwertiger wahrgenommen werden.

Tim Harford beschreibt daß sich in mehreren Studien herausgestellt hat daß Beschenkte sich am meisten über Geschenke freuen die sie sich explizit gewünscht haben. Das Ergebnis erscheint offensichtlich, aber Schenkende sind den Studien zufolge dennoch meistens eher der Meinung sich selbst etwas zu überlegen sei besser und persönlicher. Überraschenderweise empfinden Beschenkt aber Geschenke von ihrer Wunschliste als persönlicher und wohlüberlegter, obwohl man meinen könnte sie erforderten weniger Nachdenken. Nach gewünschten Geschenken sei angeblich Geld immer noch beliebter als vom Schenkenden ausgewählte Geschenke.

Eine Schlussfolgerung daraus ist übrigens auch daß es sich evtl. lohnt eine Wunschliste anzulegen und anderen seine Wünsche mitzuteilen. Wie Harford auch erwähnt wird der Verlust durch suboptimale Geschenke auf 15-20% pro Geschenk geschätzt, was für die USA einen jährlichen Verlust von 10 Milliarden Dollar pro Weihnachten ergibt. Da lohnt sich doch der Aufwand um diese Verschwendung zu reduzieren.

Nun ein paar Vorschläge, wobei ich mich vorerst über das völlig kaputte Layout entschuldigen muss. Das Jekyll-Theme hat anscheinend keine guten Styles für Tabellen. Man muss eben doch alles selber machen, aber vor Weihnachten werde ich da nicht mehr dazukommen.

The Luck Factor – Wer könnte nicht mehr Glück gebrauchen? Als rational denkende Menschen wissen wir natürlich daß es Glück nicht wirklich gibt. Oder doch? Das Schöne ist daß Wisemann (von dessen Büchern ich allgemein ein Fan bin) sich des Themas wissenschaftlich angenommen hat. Er untersucht warum manche Menschen scheinbar konsistent mehr Glück haben als andere und welche Strategien es gibt um mehr Glück zu haben. Natürlich gibt es kein übersinnliches Glück, aber es gibt Möglichkeiten die Chancen zu erhöhen. Einschränkend muss ich erwähnen daß ich das Buch meiner Frau geschenkt habe, sie es meines Wissens aber nicht gelesen hat.
The Willpower Instinct – Wenn man es recht bedenkt ist Willenskraft doch die ultimative Superkraft. Man stelle sich vor man könnte alles was man sich vornimmt auch umsetzen. Tradititionell herrscht leider eine falsche Vorstellung von Willenskraft: es geht vermeintlich darum sich durchzubeissen, wer es nicht schafft ist schwach und muss sich zur Strafe fortan mit Selbstvorwürfen martern. Tatsächlich ist Willenskraft eher ein Management-Problem. Es hat sich gezeigt daß Willenskraft eine begrenzte Resource ist. Die Kunst ist daher eher sein Leben so zu organisieren daß möglichst wenig Willenskraft erforderlich ist um die Vorhaben umzusetzen. Umgekehrt nutzt auch die Aussenwelt die Erkenntnisse über Willenskraft aus um uns zu überlisten und uns z.B. in schwachen Momenten Dinge zu verkaufen die wir eigentlich gar nicht brauchen. Das Buch fand ich sehr fundiert und spannend und ich habe es letzes Jahr mehrmals verschenkt. Teilweise erhielt ich auch schon positive Rückmeldungen, aber nicht jeder hat es gelesen. Ein Problem für mich als Schnellleser ist daß ich es so interessant finde daß ich irgendwann immer denke “jetzt muss ich es nochmal von vorne lesen und diesmal besser aufpassen”, was die Gefahr des Aufschiebens in sich trägt.
Kindle Paperwhite Zugegeben nicht super originell, aber der Kindle hat zumindest die Chance in die “Will ich aber gönne ich mir nicht”-Kategorie zu fallen. Eigentlich scheint es als bräuchte man ihn nicht, denn auch auf dem Handy oder dem Tablet könnte man E-Books lesen. Tatsächlich habe ich aber sicherlich schon hundertmal mehr Zeit mit dem Kindle als mit Tablet oder Handy verbracht, da Bücher lesen nunmal auch sehr zeitintensiv ist. Als Vielleser empfinde ich Papierbücher inzwischen auch als unnötige Belastung, da ich schlicht nicht mehr weiss wohin mit ihnen. Ein Platzproblem daß man sich mit dem Kindle einfach sparen kann. Kurz gesagt, ich liebe meinen Kindle.
Spotify – Ich bin zwar erst spät darauf gekommen, aber ich finde Spotify wirklich genial. Dadurch daß man so ziemlich jede Musik hören kann die man will kann man auch viel mehr entdecken. Schön ist auch daß es von vielen Bands die ich mag inzwischen Remastered und B-Alben gibt die ich mir alleine vermutlich nicht extra gekauft hätte. Mir reicht sogar der Free-Modus der durch Werbung finanziert wird, aber ein Premium-Account wäre sicher nichts worüber man klagen würde. Man kann bei Spotify wohl “e-cards” zum Verschenken kaufen. Das Konzept ist so erfolgreich daß die meisten anderen großen Anbieter von digitaler Musik wohl nachziehen werden oder es schon getan haben (z.b. iTunes, Google Play, Amazon). Die Angebote zu vergleichen ist mir zu mühsam und ich vermute daß Spotify als Pionier die Nase vorne hat.
Bitcoins – nachdem ich schon eine Anleitung zum Verschenken von Bitcoins geschrieben habe dürfen sie in dieser Liste natürlich nicht fehlen. Ich finde sie ganz nett als Geschenk, denn sie können entweder wie Geld zum Einkaufen verwendet werden oder als Investition aufgehoben werden.

Dec 11, 2014 - Bitcoins verschenken

Comments

Bitcoins als Weihnachtsgeschenk sind keine schlechte Idee, finde ich. Zum einen bieten sie einen Anreiz sich mit Wirtschaft und Geldanlagen zu beschäftigen, zum anderen sind sie auch technisch interessant und helfen vielleicht technisches Interesse bei der beschenkten Person zu wecken. Und wer weiß, vielleicht sind Bitcoins ja wirklich eine kleine Versicherung gegen einen Einbruch der klassischen Geldsysteme, ähnlich wie Gold.

Allerdings ist es nicht ganz offensichtlich wie das beste Verfahren ist um Bitcoins zu verschenken. In diesem Artikel will ich mal eine Variante erklären die mir OK erscheint.

Zunächst aber ein Disclaimer: ich habe keine Ahnung wie der Bitcoin-Kurs sich in Zukunft entwickeln wird. Bitcoins sind als sehr riskante Geldanalage einzustufen, es muss also im Extremfall mit einem Totalverlust der Investition gerechnet werden. Andererseits gibt es historisch wohl kaum Fälle in denen eine Investition eine vergleichbare Rallie wie Bitcoins hingelegt hat. Bitcoins haben auf jeden Fall schon Geschichte geschrieben und ich erwarte daß zu dem Thema noch massenhaft Bücher erscheinen werden.

Was beim Schenken von Bitcoins vermieden werden sollte

Bei der beschenkten Person kann üblicherweise kein spezielles technisches Verständnis vorausgesetzt werden, und man kann auch nicht unverfänglich vorschlagen doch mal einen Bitcoin-Client zu installieren und eine Empfangsadresse zu generieren. Schliesslich soll das Geschenk ja eine Überraschung sein. Als verlockend einfach erscheint da die Option, die Bitcoins über ein Online-Wallet zu verschenken. Bei einigen Anbietern kann man einfach Bitcoins an eine email-Adresse oder einen Twitter-Account schicken, der Besitzer der email-Adresse kann die Bitcoins dann bei dem Anbieter abholen. Das Problem ist nur: viele Anbieter von Online-Wallets verschwinden sehr schnell wieder vom Markt, und nehmen die bei ihnen geparkten Bitcoins dabei mit. Bitcoins als Wertanlage sollten einen Horizont von mehreren Jahren haben, und die Gefahr erscheint groß das der Beschenkte sich nicht sofort darum kümmern wird die Bitcoins abzuholen. Schliesslich muss man sich dazu erstmal ein bisschen mit der Technik befassen, und wenn es nicht so dringend ist wird es gerne mal aufgeschoben.

Also: Online-Wallets lieber vermeiden.

Aus ähnlichen Gründen würde ich von elektronischen Speichermedien abraten, da diese mit der Zeit kaputtgehen können oder die Lesegeräte immer weniger verbreitet sind. Beispielsweise ist es inzwischen schon normal einen Computer ohne CD-Laufwerk zu kaufen. Zumindest sollten es dann auch noch ein Backup auf Papier dazu mitgeben.

Bitcoins halten

Um Bitcoins zu halten braucht man ein Bitcoin-Wallet (englisch für Brieftasche). Das ist eine Sammlung von Adressen (also Zahlenfolgen vergleichbar zu Kontonummern) denen Bitcoins zugeordnet werden können. Zu den Adressen gehören jeweils digitale Schlüssel um Bitcoins wieder von der Adresse wegüberweisen zu können. Aufgrund der Funktionsweise von Bitcoins muss man die Adressen von einer Computer-Applikation verwalten lassen. Wenn man Bitcoins überweist kann es notwendig werden neue Adressen zu generieren, was die Apps automatisch erledigen. Bei klassischen Offline- und Paper-Wallets besteht die Gefahr daß Bitcoins verloren gehen weil die neu generierten Adressen nicht in das Wallet integriert werden können. Durch sogenannte HD Wallets kann das Problem reduziert werden, da diese alle Adressen aus einer Master-Adresse erzeugen können. Das heisst es genügt die Master-Adresse abzuschreiben um ein sicheres Backup zu haben.

Besonders einfach in der Handhabung ist momentan das Wallet Electrum. Es nutzt die HD-Wallet Technologie und bietet die Möglichkeit das ganze Wallet in Form von 12 Wörtern zu speichern. Meine Empfehlung lautet daher ein solches Wallet zu erzeugen und die 12-Wörter-Sequenz auf die Geschenkkarte zu schreiben. Noch sicherer wäre es die Wörter aufzuteilen und auf verschiedenen Wegen mitzuteilen, um zu verhindern daß jemand anderer als der gewünschte Empfänger die gesame Sequenz lesen kann.

Geht man davon aus daß Bitcoins irgendwann Millionen wert sein könnten ist auch der Anreiz für Hacker entsprechend hoch Bitcoin-Wallets zu klauen. Um ganz sicher zu gehen ist es daher auch sinnvoll das Wallet auf einem Computer zu generieren der nie mit dem Internet verbunden ist. Die 12-Wörter-Sequenz kann dann auf Papier abgeschrieben werden. Eine Möglichkeit ist z.B. das Internet auszuschalten und den Computer von einer Boot-CD oder einem USB-Stick in ein extra Betriebssystem zu booten. In diesem Offline-Zustand kann dann Electrum gestartet werden und das Wallet auf Papier abgeschrieben werden. Den “public master key” des Wallets kann man auf einen USB-Stick kopieren. Damit können die Adressen generiert werden an die Bitcoins geschickt werden müssen um auf dem Wallet anzukommen. Der public master key darf öffentlich werden, er ermöglicht keinen Zugriff auf die Bitcoins.

Wird der Computer dann wieder heruntergefahren sollten keine Spuren des Wallets auf dessen Festplatte verbleiben. Das Sicherheitsfokussierte Tails verspricht keine Spuren auf dem Computer zurückzulassen. (Warnung: laut Wikipedia könnte das Besuchen der Tails-Webseite die Aufmerksamkeit der NSA wecken). Eventuell lohnt es auch nachzuschauen welche Kameras mitverfolgen könnten wie die Wörter erzeugt und auf Papier geschrieben werden. Webcams im Computer, im Smartphone und im Tablet könnten möglicherweise so etwas mitprotokollieren. Ebenso ist davon abzuraten ein Wallet auszudrucken, da es Drucker gibt die alles speichern was sie drucken.

Nachdem ich für diesen Artikel Tails ausprobieren wollte wurde mir allerdings bewusst daß ich etwas Bauchschmerzen dabei hatte meinen Computer von einem USB-Stick zu booten. Schliesslich wäre das die perfekte Gelegenheit für ein Rootkit sich im Computer einzunisten, falls das Betriebssystem auf dem Stick verseucht sein sollte. Auf meinem alten Notebook würde ich es machen, hat man keinen zweitcomputer wäre z.B. auch ein Raspberry Pi ausreichend, den man für unter 30€ kaufen könnte. Es kommt also auch ein bisschen auf die zu schenkende Summe und das Vertrauen in die Sicherheit des eigenen Computers an. Und natürlich auf die Quelle des Betriebssystems auf dem USB-Stick (oder der Boot-CD). Vielleicht reicht es für den Anfang auch einfach Electrum direkt auf dem “normalen” Computer zu verwenden, aber nur für kleinere Beträge.

Bitcoins erwerben

Um Bitcoins verschenken zu können muss man erstmal welche haben. In Deutschland würde ich die folgenden Wege vorschlagen um Bitcoin zu kaufen:

  • bitcoin.de – durch die Partnerschaft mit der Fidor-Bank dürfte der Dienst sehr solide sein. Allerdings muss man seinen Account erstmal verifizieren was etwas dauern kann.
  • coinbase.com – US basiert, bekannt da Sie den Startup-Accelerator YCombinator durchlaufen haben. Account-Verifikation durdh SEPA-Überweisung und Ausweis-Fotos.
  • Bitcoin Meetups – in vielen Städten gibt es Treffen von Bitcoin-Interessenten. Oft kann man sie über Meetup.com ausfindig machen. Am besten vorher im Forum fragen ob jemand bereit ist Bitcoins zu verkaufen. Dann mit einem mobilen Wallet (z.B. Bitcoin-Wallet ) und dem passenden Bargeld zum Treffen gehen. Vorab eine Empfängeradresse generieren und als QR-Code mitbringen ist auch eine Möglichkeit, allerdings ist dann der Empfang etwas schwerer zu verifizieren. Es kann ein paar Minuten dauern bis ein Bitcoins-Transfer ankommt, daher bei dem Handel nicht ungeduldig sein.
  • Einfach mal im Freundeskreis oder Social Networks herumfragen.

Leider gibt es keine absolut einfachen Weg Bitcoins zu kaufen, also mal schell per Kreditkarte. Es gab wohl zu viele Betrüger die sich das Geld zurückbuchen liessen und mit den Bitcoins auf und davon waren, so daß sich kein Anbieter mehr so ein Angebot leisten kann.

ACHTUNG: Bitcoins die auf diesem Wege erworben wurden sind nicht anonymisiert. Insbesondere bei bitcoin.de und coinbase ist der Käufer mit Adresse und Bankkonto registriert. Beim Kauf auf Meetups kommt es auf die Umstände an. Bitcoins zu anonymisieren ist nicht trivial und sprengt den Rahmen dieses Artikels. Es ist nicht illegal Bitcoins zu kaufen, aber es erscheint denkbar daß nachgeforscht wird wenn mit den Bitcoins später illegale Geschäfte durchgeführt werden sollten. Auch Versteuerung könnte ein Thema sein, falls die Bitcoins stark im Kurs steigen.

Bitcoins verschenken

Der Ablauf sollte nun einigermassen klar sein, aber als besonderen Service für meine Leser habe ich auch noch Screenshots von Electrum angefertig, um zu Illustrieren wie ein Geschenk-Wallet angelegt werden kann. Der Ablauf ist im Prinzip der Gleiche wie um ein eigenes Wallet anzulegen, nur daß man den Wallet-Code für das Geschenk-Wallet auf eine Geschenkkarte schreibt.

Neues Wallet anlegen

Über denselben Dialog kann der Beschenkte das Wallet in Electrum importieren indem “Restore an existing wallet from it’s seed” ausgewählt wird. Wir benötigen aber ein neues wallet, also “Create new wallet”.

Namen und Speicherort für das neue Wallet eingeben – hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Später stellt sich aber eine Gewissensfrage: an sich sollte man das Wallet-File des Beschenkten löschen, damit man selber nicht mehr darauf zugreifen kann (nachdem man dem Beschenkten den Seed zukommen hat lassen). Man stelle sich vor das Wallet wird irgendwann eine Million EUR Wert – hat man dann noch die Größe nicht darauf zuzugreifen weil man es ja verschenkt hatte? Andererseits könnte man Argumentieren das es gut ist ein Backup aufzuheben falls der Beschenkte das Wallet verbaselt. Ich habe mich bislang für löschen entschieden.

Nun wird der “Seed” (Samen – Ausgangswert für die Generation des HD Wallets) angezeigt. Diese Wörter schreibt man sich nun ab auf ein Blatt Papier. Für ein Geschenk kann man sich eine schöne Geschenkkarte dafür aussuchen. Aus Sicherheitsgründen könnte man die Wörter auf zwei Karten verteilen, so wie z.B. bei EC-Karten die Karte und das Passwort getrennt verschickt werden.

Vom Wallet-Seed hängt alles ab, verliert man ihn, sind die Bitcoins im Wallet unwiderbringlich verloren. Daher fragt Electrum das Seed noch einmal ab um sicher zu gehen daß der Anwender es abgeschrieben hat. Hier tippt man also die Wörter aus dem vorhergehenden Schritt ab.

Nun soll man sich ein Passwort ausdenken. Für das Geschenk-Wallet ist dieses nicht so wichtig, es wird nur genutzt um das Wallet auf dem Computer zu speichern (die privaten Schlüssel werden mit dem Passwort verschlüsselt). Das Seed welches vorher abgeschrieben wurde ermöglicht ohne Passwort Zugriff auf das gesamte Wallet. Für ein eigenes Wallet empfiehlt sich allerdings ein wirklich sicheres Passwort, d.h. 20 zufällige Zeichen. Ich mache es meistens so daß ich mir das Passwort auf Papier “generiere” (d.h. mir 20 Zeichen von der Tastatur abschreibe) und es dann zweimal abtippe. Bitte wirklich möglichst zufällige Zeichen und Sonderzeichen verwenden, also z.B. “fdj&&ZZ_q!))Llrawmbfu” statt “IchLiebeSusanne” oder sowas (und natürlich auch nicht dieses Beispielpasswort übernehmen). Leider ist die Methode sich das Passwort auf Papier zu generieren vermutlich auch nicht perfekt, da Menschen schlechte Zufallsgeneratoren sind, aber sie muss erstmal reichen…

Nun fragt Electrum wie es sich in das Bitcoin-Netz verbinden soll. Für das Geschenk-Wallet ist auch das unwichtig. Die Verbindung wird nur benötigt um abzufragen wie viele Bitcoins in einem Wallet gespeichert sind, und um Bitcoins zu überweisen. Zum Empfangen ist kein Netzwerk nötig.

Nun sollte Electrum mit dem neuen Wallet “aktiv” sein. Man kann nun auf den Tab “Receive” klicken und bekommt einige Adressen angezeigt an die Bitcoins gesendet werden können, damit sie im Wallet landen. Durch klick auf eine Adresse mit der rechten Maustaste kann die Adresse ins Clipboard kopiert werden. Oder man schreibt sie sich einfach ab. Für das Geschenk-Wallet ist dies die Adresse an die man die zu schenkenden Bitcoins senden muss. Für das eigene Wallet kann man so eine Adresse z.B. bei einem Markt wie bitcoin.de hinterlegen, um die dort gekauften Bitcoins in sein Wallet übertragen zu lassen.

Für das Geschenkwallet kann man sich eine Adresse auf einen USB-Stick speichern (indem man ein Text-Dokument öffnet und sie dort hinein kopiert). Dann muss man sie nicht fehleranfällig abtippen um Bitcoins hinzuschicken.

Wenn man das Geschenk-Wallet ausführlicher beobachten will kann man sich auch den Public Master Key ausgeben lassen und aufschreiben oder speichern. Damit können alle Adressen des Wallets beobachtet werden. Zum Schenken alleine ist das aber nicht nötig. Man könnte dann z.B. sehen wenn der Beschenkte die Bitcoins wieder ausgibt.

Das Geschenk-Wallet ist nun fertig. Nun sollte man Electrum beenden und den Computer starten auf dem man sein Haupt-Wallet hat. Dort kann man nun von Electrum BTC verschicken indem man auf den “Send”-Tab klickt. Dort gibt man nun die Adresse des Geschenkwallets ein die man sich im vorherigen Schritt aufgeschrieben hat oder auf einen USB-Stick gespeichert hat.

Wenn man die Geschenkkarte erstellt sollte man neben dem Wallet-Seed natürlich einen Hinweis hinzufügen daß der Code mithilfe des Electrum-Wallets genutzt werden kann. Ansonsten kann es natürlich auch nicht Schaden ein paar Links mit Hintergrundinformationen zu Bitcoin hinzuzufügen. Ausser als Investition kann der Beschenkte die Bitcoins natürlich auch einfach ausgeben. Viele Stellen akzeptieren Bitcoins, unter anderem auch Microsoft wo z.B. Spiele für die X-Box gekauft werden können. Eine Liste mit Adressen um Bitcoins auszugeben könnte also auch eine nette Beigabe sein. Da dieser Artikel schon so lang ist und ich spontan auch keine super Idee dafür habe liste ich hier aber erstmal keine Adressen auf.

Dec 10, 2014 - Endlich wieder bloggen

Comments

Kaum zu glauben daß ich tatsächlich mehr als 5 Jahre nichts in diesem Blog geschrieben habe. Reich bin ich in der Zwischenzeit nicht geworden, dafür habe ich jetzt zwei Kinder. In fünf Jahren kann sich viel verändern.
Ich stosse aber doch immer wieder auf Themen die sich für dieses Blog eignen würden, so daß ich einfach Lust habe einen neuen Anlauf zu starten. Anstatt Wordpress verwende ich nun Jekyll zum bloggen, wobei aber noch einige Details wie etwa das Design auszuarbeiten sind. Erstmal muss ein vorgefertigtes Theme herhalten bis ich die Zeit finde ein neues Layout zu erstellen.

Auch Disqus für Kommentare ist noch ein Kompromiss. Es wird daher noch etwas dauern bis ich die alten Kommentare auch wieder anzeigen kann.